In meinem letzten Blogbeitrag habe ich bereits erwähnt, dass ich durch unseren Podcast mit Simon begeistert von dem Einsatz alter analoger Objektive an modernen digitalen Kameras bin. Zwei dieser Linsen habe ich mir bereits zugelegt, ein Minolta MD 28 mm f/2.8 und ein Schneider-Kreuznach Tele-Xenar 135 mm mit einer Blende von f/3.5. Die bekannten Online-Verkaufsplattformen sind eine wahre Fundgrube und regen wirklich zum Stöbern an. Dieses Stöbern ist mir gestern zum Verhängnis geworden, denn ich habe eine analoge Kamera entdeckt. Nein, keine von diesen modernen analogen wie die Canon EOS 1 oder eine Olympus OM, nein eine richtige analoge Kamera: Die Agfa Box!
In dem Inserat wurde sie kostenlos angeboten und bei dem Wort „kostenlos“ reagiert unser Gehirn ja völlig irrational, deshalb war ich zunächst auch sehr froh, dass kein Versand, sondern nur eine Abholung des guten Stücks vor Ort möglich war. „OK, das hat sich dann ja wohl erledigt“, dachte ich mir, denn ich wollte keine lange Anreise dafür einplanen. Doch als ich dann sah, dass der Artikelstandort bei uns im Ort war, keine drei Kilometer von mir entfernt, war es dann umgehend geschehen und somit bin ich seit heute Besitzer einer analogen Kamera.
Meine Agfa Box ist das Modell 50, welches das erste produzierte Boxmodell nach dem Zweiten Weltkrieg war und in der Zeit von 1949 bis Mitte 1951 produziert worden ist. Insgesamt wurden 599.000 Stück hergestellt und die Kamera kostet damals 9,90 DM. Weiter Informationen findet ihr u. a. auf der Seite des Lippischen Kameramuseums.
Die Agfa Box mit ihren guten 70 Jahren ist in einem wirklich sehr guten Zustand. Sogar eine kleine Tasche war mit dabei.
Jetzt benötige ich nur noch einen 6×9 Rollenfilm. Einige Tipps habe ich von Markus schon bekommen, bin aber über weitere sehr dankbar.
Meine Meinung, dass ich die analoge Fotografie nicht brauche, um bewusst zu fotografieren, habe ich dennoch nicht geändert. Der Reiz, der für mich von dieser Kamera ausgeht, ist eher der Charme des Alten, die Vorstellung, wer schon alles damit fotografiert haben könnte, welche Motive diese Agfa Box schon bereits vor sich hatte, was sie und ihre Besitzer schon alles gemeinsam erlebt und fotografiert haben mögen. Jetzt darf ich sie in den Händen halten und habe nicht einmal Geld dafür ausgegeben. Genau dieser Reiz des Nostalgischen habe ich auch schon bei Dimo Tabkens Isoletten-Projekt erleben dürfen.
Ich freue mich jedenfalls schon demnächst mit meiner Box durch die Gegend zu laufen, zu fotografieren, um dann irgendwann später die Abzüge in den Händen zu halten.
Euer Matthias
Huhu Matthias,
dann mal Glückwunsch und viel Spaß mit der tollen Kamera. Du benötigst einen 120er Film. Schau einfach mal bei Fotoimpex nach :). Ich bin TRI-X oder Ilford HP5 Fan.
Bin auf deine ersten Bilder gespannt.
Gruß
Markus
Ah nochwas. Gerade gesehen. Einfachverschluss (1/50 und „B“) Du hast eine recht lange Verschlusszeit. Und Blende 8.
Bei Tageslicht musst schon einen 50er / 100er Iso nehmen. Das sollte dann hinkommen. Und hast ja noch einen Bulb Modus für Langzeitbelichtung.
Hallo Markus,
danke für deine Hinweise. Mit der Blende 8 und 1/50 Verschlusszeit habe ich schon mitbekommen.
Da ist sicherlich auch ein Stativ nicht die schlechteste Wahl. 😉
Ich bin auch mal gespannt auf die Ergebnisse – werde auf jeden Fall darüber berichten!
Hallo Matthias
Wirklich ein schönes Schätzchen.
Wenn ich solche Dinge sehe, dann frage ich mich immer zwangsläufig nach deren Geschichte, wo sie schon überall war und zum Einsatz kam.
Sehr schön.
Gruß Markus
Moin Markus,
ich finde das so spannend. Allein, wenn man die 70 Jahre mal zurück blickt, was diese Kamera schon alles hat aufnehmen können… oder vielleicht sogar hat.
Hallo Matthias,
und schon einen Rollfilm durchgejagt? Übrigens, ich habe solch ein Objektiv aus einer Boxkamera ausgebaut und adaptiert:
https://deramateurphotograph.de/?s=frontar
LG Bernhard
Moin Bernhard,
zwei Filme habe ich schon belichtet, wobei doch eine Menge Ausschuss dabei ist, weil ich einfach öfters vergessen habe, auf das nächste Bild vorzudrehen…
Man ist schon so auf das Digitale eingeschossen, dass ich es echt öfters vergessen habe und „wunderschöne“ Doppel- oder Dreifachbelichtungen produziert habe!
Nun muss ich nur noch die Negative digitalisieren, das wollte ich eigentlich mit meinem Makro erledigen.