Fotowalk mit Sicht|28 in Vegesack

Am vergangenen Sonntag war es so weit: Unser erster Fotowalk – die Fotogruppe Sicht|28 geht unter die Menschen. Wir haben uns um 9:00 auf dem Aumunder Marktplatz getroffen, Sandra, Patrick, Markus, Daniel und ich. Alle waren „fully equipt“, sogar Stative waren dabei … keine Ahnung, wer auf die Idee gekommen ist 😉

Schnell wurde ich als Ortskundiger und Führer auserkoren und ich muss eingestehen, dass ich vielleicht die eine oder andere Geschichte zu viel erzählt habe. Aber so ist das nun mal mit älteren Menschen, wenn sie in Kindheitserinnerungen schwelgen, kann es schnell langweilig werden.

Nachdem wir bei einem Bäcker am Sedan Platz uns für die Tour gestärkt hatten, ging es los, die Gerhard-Rohlfs-Straße runter Richtung Hartmannstift.

Der Hartmannstift war über 100 Jahre lang ein Krankenhaus, Mitte der 1990er zog dort das Bauamt ein, später diente er als Unterkunft für Geflüchtete. Zurzeit wird das Gebäude aber leider abgerissen.

Hausfassade, im Hintergrund ein Kran

Abrissbagger mit der Aufschrift "www.abbruch-oetjen.de" im Hintergrund eine Fassade

Hinter dem Hartmannstift ging es dann in die Bermpohlstraße zur Weser. Die „Gläserne Werft“ lassen wir einfach links liegen und haben uns dann an „Regina“, einem ehemaligen Werftschlepper aus dem Jahr 1966 versucht.

Steven eines Schiffes

Anker im Gras

Der Weser entlang kamen wir an einigen Anglern vorbei, von denen einer mir erlaubte, ihn zu fotografieren.

Angler an einem Fluss

Der Stadtgarten bot wirklich eine Menge Motive, wobei mir diese beiden Graffitis sofort ins Auge fielen:

Rot-weißes Graffiti mit Efeu

Grafitti an einer Backsteinwand mit Efeu

Zwischen den Bäumen blitzte dann immer wieder die schöne Architektur der alten Häuser auf, die hoch oben über der Weser zu finden sind.

Turm eines alten Hauses, rechts Bäume

Vegesack ist nicht Helgoland, deshalb muss man, um zum „Oberland“ zu gelangen, ausschließlich die Treppe nutzen.

Treppe mit Treppengeländer, welches aufwärts führt

Endlich am Utkiek angekommen, haben wir auch gleich eine kleine Pause eingelegt, beobachtet vom Vegesacker Jungen.

Wandbild eines Seemannes, darunter der Schriftzug "thom fegesacke"

Aufschrift an einer Hauswand: "Segelmacher u. Taklerei Hinrich Merdierks"

Wie sehr Vegesack mit der Schifffahrt verbunden ist, zeigt nicht nur dieser alte Firmenhinweis, sondern auch der Vegesacker Hafen, der bereits 1622/23 angelegt wurde und somit Deutschlands ältester künstlicher Hafen ist.

Bronzefigur eines Mannes mit Fernglas

Langsam ging es dann wieder die Reeder-Bischoff-Straße hoch zurück zum Sedan Platz. An der Ecke Breite Straße, neben Otto & Sohn, der Buchhandlung in Bremen-Nord, gab es mal ein Kino: „Scala“.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie glücklich wir waren, endlich ein Kino in Bremen-Nord zu haben. Als ich dann sah, wie das Scala heute aussieht, hatte ich doch schon einen dicken Kloß im Hals.

Alter Eingang eines Kino mit Programmtafel, die jedoch leer ist

Meine Laune wurde aber schlagartig besser, denn auf dem Rückweg sind wir noch am „Pinökel“ vorbeigelaufen. Da kamen dann viele Erinnerung hoch von den Stunden, die wir damals dort verbracht haben und das eine oder andere Guinness zu viel getrunken haben.

Holzschild einer Kneipe mit der Aufschrift "Pinökel est 1980"

Das Ende des Fotowalks war dann wieder der Aumunder Marktplatz mit seinem ranzigen Imbiss, der aber schon damals Ende der 1980er nicht besser aussah.

Alter verlassener Imbiss "Curry am Markt", Gebäude mit Graffiti

Insgesamt sind wir gut vier Stunden durch „mein“ Vegesack gelaufen. Ein Vegesack, dass sich an vielen Stellen sehr stark geändert hat, viele Erinnerungen für mich parat hatte und mir immer wieder zuflüsterte: „Matthias, du bist alt geworden …“.

Schön war’s mit euch, Sandra, Daniel, Markus und Patrick – ich freue mich schon auf den nächsten Fotowalk.

Euer Matthias

7 Kommentare

  1. Moin,
    Geschichten erzählen mache ich auch immer, wenn ich mit anderen unterwegs bin. Ich glaub meine Mädels und der Mann kennen die schon auswendig 😀 Aber egal, das muss so *schmunzel*
    Ich wusste gar nicht, dass Vegesack Ober – und Unterland hat.
    Ich glaub ich muss die Ecke mal besuchen 🙂
    Die Bilder geben einen schönen Einblick.
    Lg Aurelia

    • Das beruhigt mich, dass ich nicht alleine als Stadtschnacker und Hafensänger unterwegs bin. Ober- und Unterland gibt es natürlich in Vegesack so nicht, wird auch nicht so genannt, ich habe die Begriffe einfach mal übernommen, weil ich es ganz passend fand.

      • Nun habe ich Sandra mit dem 365 täglich ein Bild Challange infiziert 🙂 lieber Matthias

        Mir fehlt noch ein Bild (Morgen 31.12.22) und dann habe ich wirklich jeden Tag ein tagesaktuelles Bild gepostet. Nun geht es ins zweite JAhr

        LG Bernhard

        • Moin Bernhard,
          ich habe gerade deinen Kommentar und auch den Bericht von Sandra dazu gelesen. Ich wünsche euch ganz viel Spaß und gutes Gelingen, denn jeden Tag ein Bild aufzunehmen, ist schon ein ganz schöner Anspruch.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

error: Inhalt ist geschützt!!