Helgoland im Winter, das wollten wir erleben. Ein Highlight wäre natürlich die Beobachtung der Robbenbabys gewesen, aber dafür müsste man schon im Dezember auf der Insel sein. Nun war es Anfang Februar, leider war es aus terminlichen Gründen nicht anders möglich. Ein Besuch der Insel lohnt sich aber eigentlich zu jeder Jahreszeit.

Als wir in Cuxhaven die Fähre bestiegen, ahnte ich noch nicht, was mich etwa eine Stunde später ereilen sollte: Ich wurde seekrank… Das Schiff schaukelte ganz schön in der rauen See, so dass ich mich Richtung Heck an die frische Luft setzte. Dort war das Rollen und Stampfen des Schiffes noch einigermaßen erträglich. Naja, wenn der Körper einmal verrückt spielt und Übelkeit meldet, ist das auch keine große Verbesserung. Wenigstens ging es so gut, dass ich alles bei mir behielt, vielen anderen Mitreisenden ging es viel schlechter. Eine Passagierin wurde sogar ohnmächtig. Als wir nach etwa zweieinhalb Stunden Helgoland erreicht hatten, sind wir zu unserer Unterkunft gelaufen. Dort habe ich mich dann weiter ausgeruht, bis wir am Abend bei ziemlich starkem Wind einmal über das Oberland gelaufen sind.

Es war sehr stürmisch, sodass ich das Bild aus der Hand fotografieren musste, da selbst ein Stativ keinen vernünftigen Halt bot. Blende f/7.1, 0,8 Sekunden Belichtungszeit und ISO 25600.

 

 

Am nächsten Morgen hatten sich das Wetter, mein Gleichgewichtssinn und mein Magen wieder beruhigt und wir fuhren mit der kleinen Fähre rüber zur Düne.

 

So niedlich Robben und Seehunde auch sind, sollte man immer bedenken, dass es sich um Raubtiere handelt! Schilder auf der Düne weisen darauf hin und empfehlen einen Mindestabstand von 30 Metern, um die Tiere nicht zu stören. Bei all diesen Aufnahmen habe ich mein 100-500 mm Telezoom verwendet und die Bilder später beschnitten.

 

 

Ursprünglich wollten wir bis Sonntag bleiben, aber das Wetter hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Sonntagsfähre wurde wegen zu starkem Wellengang abgesagt und es war unklar, ob eine Überfahrt am Montag möglich sein würde. Letztendlich haben wir uns entschieden, bereits am Samstag zurückzufahren. Wir hätten sonst eventuell bis Donnerstag bleiben müssen. Das wäre für uns kein Problem gewesen. Allerdings wäre es schwierig gewesen, das dem Arbeitgeber zu erklären. 😉

Dennoch war es schön auf Helgoland und es wird sicherlich nicht unser letzter Aufenthalt gewesen sein.

 

Euer Matthias

 

9 thoughts on “Grün ist das Land, rot ist die Kant, weiß ist der Sand…”

  1. Moin Matthias,
    wow, richtig schöne Bilder und gut beschrieben. Das macht richtig Laune auch mal auf diese Insel zu fahren.
    Tut mir leid zu hören, dass ihr schon früher wieder abreißen musstet.

    Kannst du noch eine Empfehlung für eine Unterkunft auf Helgoland geben?

    Liebe grüße

    1. War im Sommer da und habe es sehr genossen. Wollte auch mal im Winter hin. Deine schönen Bilder und die tolle Beschreibung haben den Wunsch noch verstärkt.

    2. Moin Michael,
      schön, dass dir die Bilder gefallen. Ich war erst zum dritten Mal auf Helgoland. Zuerst nur als Tagesgast, das würde ich nicht mehr machen, weil die Zeit auf der Insel viel zu kurz ist. Wir hatten mal eine kleine Ferienwohnung gemietet, die hieß „Witte Kliff“, jetzt waren wir im Hotel „Panorama“, das war auch ok. Es gibt auch eine Jugendherberge, aber dazu kann ich nichts sagen, weil ich sie nicht kenne.

      1. Die Jugendherberge ist durchaus ok (bis gut). Wir waren schon sehr oft dort. Zum Teil ein bisschen Radau, wenn mensch ein Zimmer neben einer Schulklasse hat, und zu Vogelzugzeiten sehr voll.
        Aber beste Lage auf der ganzen Insel!

        Werde dieses Jahr mit ziemlicher Sicherheit auch wieder hinfahren.

  2. Tolle Bilder ☺️
    Helgoland ist wirklich schön und im Winter hat es ja auch mehr Ruhe denk ich, als zur Haupsaison oder?
    Ich war bisher zweimal da, einmal auch mit Seekrank /o\ war ich aber selbst Schuld, ich blieb erst unter Deck weil das Wetter so fies war und damals wurde noch geraucht an Bord *gg… da war ich noch Nichtraucher. Hab mich dann trotz Wetter auch an Deck verzogen und es ging dann wieder gut.
    Liebe Grüße!

    1. Ich freue mich, wenn dir die Bilder gefallen. Auf Helgoland wird es immer ruhig, wenn die Tagesgäste die Insel wieder verlassen und außerhalb der Saison ist sowieso viel weniger los.
      Seekrankheit ist schon schlimm genug, aber wenn dann auch noch geraucht wird… Das möchte ich mir gar nicht vorstellen.

  3. Moin Matthias,

    für mich Südlicht ja echt eine Herausforderung so eine Überfahrt :). Bisher noch nicht wirklich getraut. Aber bist ja ein echter Seebär. Und die Bilder sind auch toll. Glaube so eine Erlebnis auf Helgoland ist doch besonders. Gerade wenn man auch etwas außerhalb der Hauptsaison dort ist

    1. Moin Markus,

      Helgoland ist wirklich toll. Die Überfahrt war aber diesmal wirklich… grenzwertig, aber viele mussten sich einiges durch den Kopf gehen lassen. Ich war jedenfalls froh, nach zwei Stunden wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

error: Inhalt ist geschützt!!